"Erst wenn der Pinsel in die gelbe Farbe taucht und der Schriftzug erscheint, nur dann, ist es ein echter Blume."


Leviathan
Im flammenden Zwielicht eines zerreißenden Himmels erhebt sich der Krieger – nicht als Held aus Fleisch, sondern als Verkörperung des inneren Lichts. Seine Waffe, getränkt im Glanz der Hoffnung, durchschneidet die Dunkelheit, die der Leviathan aus der Tiefe speit. Das Ungeheuer, uralt und aus Schatten geboren, bäumt sich auf, gewaltig, unendlich – und doch nicht unbesiegbar.
Die Leinwand zittert zwischen Chaos und Erlösung. Jeder Pinselstrich erzählt vom ewigen Tanz zwischen Licht und Finsternis, von einem Menschen, der sich erhebt, obwohl die Welt ihn niederzwingen will. Dies ist kein Kampf um Ruhm – es ist ein Gebet mit Klinge, ein stiller Schrei: Das Gute sieht, es erkennt – und es steht auf.
Inmitten der Zerstörung keimt etwas Unerwartetes: Hoffnung. Nicht laut, nicht triumphierend – sondern leise. Wie ein letzter Sonnenstrahl auf blutigem Stahl.

Löwe
Die Welt hält den Atem an in diesem Moment aus Feuer und Finsternis. Luzifer, einst leuchtender Fürst, kniet im zerbrochenen Schatten seines Stolzes – die Augen verdeckt, vor nackter Verzweiflung. Um ihn windet sich das Chaos: seine Diener, Schlangen aus Galle und Gift, zerfetzt von Löwen, geboren aus Licht, aus Wahrheit, aus einem Mut, der nicht schreit, sondern beißt.
Über allem, auf einem goldenen Turm wie ein Fanal: der Krieger. Sein Körper vom Sturm gezeichnet, die Stimme ein Schrei, der Himmel und Hölle durchbohrt. Es ist kein Triumph – es ist ein Ruf, ein Erwachen, ein Widerstand. Seine Axt zeigt nicht auf Luzifer, sondern auf alles, was in uns kriecht und krümmt.
Und dort – im Wasser, wo Tränen und Blut sich vermischen – spiegelt sich nicht mehr der Gefallene. Da ist ein Löwenkopf. Ruhig. Wachsam. Als würde selbst das Böse sich erinnern, wozu es einst fähig war, bevor es sich verlor.
Das Gemälde brennt. Nicht vor Hass – sondern vor Wahrheit: Das Gute sieht. Selbst wenn es in Trümmern liegt. Selbst im Spiegelbild des Feindes.

Aufbruch
Ein Sturm tobt über dem Meer wie ein zorniger Gott – der Himmel zerfetzt, die Wellen schwarz und zäh wie Pech. Inmitten dieses tosenden Unheils drängt sich das Drachenboot durch die Fluten, splitterndes Holz, dampfender Atem, eiserne Entschlossenheit. An der Spitze: der Anführer – keine Krone, kein Glanz, nur der Blick eines Mannes, der für mehr kämpft als sein eigenes Leben.
Um sie kreisen Dämonen wie Aasgeier, zähnefletschend, aus Rauch und Hass geboren. Doch keiner beugt sich. Die Ruder schlagen im Takt der Herzen, wild, trotzig – ein Rhythmus gegen das Vergessen. Waffen blitzen im Wind, nicht im Triumph, sondern in Trotz: Wir weichen nicht.
Dieses Gemälde erzählt nicht von Sieg, sondern von Haltung. Von Männern, die ins Verderben fahren, nicht weil sie glauben, zu überleben – sondern weil sie wissen, dass das Gute gesehen werden muss, selbst wenn niemand hinsieht. Und inmitten des Sturms, in der tiefsten Finsternis, glimmt etwas, das selbst die Dämonen fürchten: unbeirrbarer Mut.